Situation
Das Haus steht auf dem Fels, im Fels und wird zum Fels.
Die Geschosse staffeln sich dem Terrain entlang und schmiegen sich so an, dass ein Stück gebaute Landschaft entsteht und dem einmal abgetragenen Berg seine Masse in gebauter Weise zurückerstattet wird.
Durch die Staffelung in Höhe und Breite kann das doch grosse Volumen gut eingepasst werden ohne dass die Körnigkeit der gebauten Dorfstruktur gestört wird und es entstehen vielfältige Aussenräume und Zugangsmöglichkeiten.
Erschliessung
Die 2 Haupteingänge - einer zu den öffentlichen Nutzungen wie Aula, Turnhalle und Mensa und ein eigentlicher Schulhaus-Eingang – sind sowohl von der Metzggasse wie auch vom Kirchplatz her erreichbar.
Intern ist dann das ganze Haus über eine bergseitige Kaskaden-Treppe verbunden. Diese wird von Oblichtern begleitet, welche durch das ganze Haus alle Geschosse verbinden und belichten und natürlich die rückgehaltene Felswand inszenieren.
Statisches Konzept
Die Tragkonstruktion des Schulhauses mit der Doppelturnhalle wird komplett in Massivbauweise und aus Stahlbeton erstellt. Das massgebende statische Element stellt die Rückwand und die Bodenplatte, im Bereich der hangseitigen Treppenanlage, dar. Diese werden als übergrosse Schwergewichtsmauer ausgebildet, welche sich gegen den Fels „stemmt“ und somit eine dauerhafte und unterhaltsfreie Hangsicherung gewährleistet. Des Weiteren steift sie den Neubau für Wind- und Erdbebenlasten in Längsrichtung aus und mit der, sich darauf angeordneten, Treppenanlage wird das Gebäude erschlossen. Eine Hinterfüllung der Schwergewichtsmauer mit Geröll gewährleistet das kontrollierte ableiten des Hangwassers.
Diese Bauweise ermöglicht im Schulhaus eine sehr offene, flexible und effiziente Deckenkonstruktion aus Flachdecken auf Stützen mit wenigen zusätzlichen Wandscheiben im Bereich der Erschliessungskerne für die horizontale Aussteifung in Gebäudequerrichtung für Wind- und Erdbebenlasten. Die Deckenkonstruktion der Doppelturnhalle wird als Flachdecke auf vorgespannten Unterzügen ausgebildet. Die Unterzüge kommen auf Stützen oder Wänden im Hangbereich zu liegen.
Da die Gründungssohle im Fels zu liegen kommt, kann der gesamte Neubau flach, auf einer Bodenplatte aus Stahlbeton, mit einzelnen Fundamentvertiefungen im Bereich der Stützen, gegründet werden. Die Bodenplatten und Aussenwände der erdberührten Bauteile werden wasserdicht mit der Dichtigkeitsklasse 1 ausgebildet.
Bauweise
Die Idee vom gebauten Fels impliziert eine Massivbauweise. Wobei die Längswände tragen und dadurch eine flexible Einteilung der nicht tragenden Quer- resp. Zimmerwände ermöglicht wird. Massivbau mit seiner grossen Speichermasse schützt im Bergklima vor Kälte und im Sommer vor Überhitzung.